Spielregeln

Texas Holdem

Spielablauf

Texas Hold’em wird mit insgesamt 52 Karten von zwei bis maximal zehn Spielern gespielt. Der Dealer hat dabei eine sehr wichtige Funktion. Seine Aufgabe ist es, die Karten zu mischen, sie auszuteilen und das Spiel zu leiten. Außerdem ermittelt er bei einem Showdown, wer die beste Hand hält, und stellt den Pot dem oder den Gewinnern zu. Der Dealerbutton (kurz Button) zeigt die Position des Kartengebers an und legt alle anderen Positionen im Spiel (Big Blind, Small Blind etc.) fest. Der Spieler zur Linken des Dealers setzt den Small Blind. Der zweite links vom Dealer sitzende Spieler setzt den Big Blind. Diese Grundeinsätze müssen in jeder Runde gebracht werden, und zwar noch bevor die Spieler ihre Karten erhalten. Normalerweise hat der Big Blind den doppelten Wert des Small Blinds. Die Blinds dienen dazu, einen Anreiz zu schaffen, damit das Spiel in Gang kommt. Nachdem sie gesetzt wurden, beginnt der Dealer, die Karten zu mischen. Anschließend teilt er im Uhrzeigersinn an jeden Spieler zwei verdeckte Karten, die sogenannten Holecards bzw. Pocketcards, aus. Er beginnt dabei beim Spieler links von ihm. Somit bekommt der Spieler im Small Blind immer die erste Karte. Beide Spieler werden in diesen Positionen, ebenso wie der oben erwähnte Button, auch „der Big Blind” und „der Small Blind” genannt.

 

Die vier Setzrunden

Preflop – Die erste Setzrunde

Alles, was sich vor dem Aufdecken der ersten drei Gemeinschaftskarten (Flop) abspielt, wird als preflop bezeichnet. Nachdem die Spieler ihre Karten angeschaut haben, kann zum ersten Mal gesetzt werden. Vor dem Flop muss der Spieler zur Linken des Big Blinds, under-the-gun (UTG) genannt, die erste Entscheidung treffen.

Grundsätzlich kann ein Spieler zwischen den folgenden Optionen wählen:

•    Fold (passen): Man möchte den gesetzten Betrag nicht mitgehen und entschließt sich, seine Karten wegzuwerfen. Somit muss man im Verlauf der Hand keine weiteren Einsätze machen, kann aber den Pot auch nicht mehr gewinnen.

•    Call (mitgehen): Man geht den Betrag mit, den der Spieler vor einem gesetzt hat. Wenn in derselben Wettrunde noch niemand an der Reihe war oder in der Wettrunde noch nicht gesetzt wurde, kann man checken.

•    Raise (erhöhen): Man erhöht den Einsatz eines anderen Spielers. Wurde in der Wettrunde bisher nicht gesetzt, kann man einen Einsatz (Bet) machen.

Der Big Blind entspricht dem Mindesteinsatz, der gebracht werden muss. Eine Setzrunde beginnt immer mit dem Spieler zur Linken des Big Blinds. Eine Wettrunde ist beendet, wenn jeder Spieler mindestens einmal am Zug war und alle Spieler, die nicht gefoldet haben, denselben Betrag gesetzt haben. Falls ein Spieler erhöht, ist jeder andere Spieler noch einmal dran und die Wettrunde endet vor demjenigen Spieler, der die letzte Erhöhung getätigt hat. Vor dem Flop kann (unter der Bedingung, dass keiner der anderen Spieler erhöht hat) nur der Big Blind checken, da sein Einsatz bereits im Spiel ist.

 

Der Flop – Die zweite Setzrunde

Im Anschluss an die erste Setzrunde werden drei der insgesamt fünf Gemeinschaftskarten (Communitycards) aufgedeckt. Diese werden als Flop bezeichnet und stehen allen Spielern zur Verfügung, um mit ihnen und ihren Holecards die bestmögliche Fünfkartenkombination zu bilden. 

Danach beginnt eine neue Wettrunde, dieses Mal jedoch mit dem Spieler links vom Button. Dieser Spieler hat nun die Optionen zu checken oder zu setzen. Danach ist, wieder im Uhrzeigersinn, der nächste Spieler dran. Die Wettrunde endet, wenn alle Spieler einmal an der Reihe waren. Erhöht jemand, sind alle anderen Spieler ein weiteres Mal am Zug.

 

Der Turn – Die dritte Setzrunde

Sobald alle Einsätze in der Flop-Runde gemacht wurden, wird die vierte Gemeinschaftskarte, „Turn” genannt, aufgedeckt in die Mitte des Tisches gelegt. Die Runde beginnt wieder beim Spieler links vom Button und läuft genauso ab wie die Wettrunde am Flop.

Der River –Die vierte Setzrunde

Wenn alle Einsätze in der dritten Setzrunde gemacht wurden, wird der River, die fünfte und letzte Gemeinschaftskarte, aufgedeckt. Die letzte Wettrunde beginnt links vom Button und es wird wie zuvor verfahren.

Der Showdown

Nach der letzten Setzrunde bildet jeder Spieler aus keiner, einer oder beiden Holecards sowie der entsprechenden Zahl der fünf Communitycards die bestmögliche Fünfkartenkombination. Die Hände der verbliebenen Spieler (also der Spieler, die nicht gefoldet haben) werden nun verglichen. Der Spieler mit der besten Hand gewinnt den Pot.

Haben mehrere Spieler dieselbe Kartenkombination, wird der Pot geteilt (Splitpot).

Hinweis: Die Reihenfolge der Pokerhände wird im nächsten Artikel ausführlich erklärt.

Anschließend wird der Dealerbutton eine Position nach links gerückt und die nächste Hand beginnt.

 

Die Reihenfolge der Pokerblätter

Der Spieler mit dem besten Pokerblatt gewinnt den Showdown. Hier erfährst du, welches Blatt besser ist als das andere.

Beim Pokern gewinnt der Spieler, der entweder seine Gegner zur Aufgabe ihrer Hände gebracht hat oder der am Ende (beim sogenannten Showdown, dem Zeigen der Hände) die beste Kartenkombination (Hand) hat. Um ermitteln zu können, wer die beste Hand hat, gibt es ein Handranking, also eine Rangliste der möglichen Pokerhände.

 

Beim Texas Hold’em kann jeder Spieler das für ihn beste Blatt aus seinen zwei verdeckten Holecards und den fünf Communitycards (Gemeinschaftskarten) zusammenstellen. Dabei muss eine Pokerhand aus fünf Karten gebildet werden, wobei egal ist, ob der Spieler dafür eine, beide oder gar keine seiner Holecards verwendet. Die beiden nicht verwendeten Karten spielen für die Wertigkeit der Hand keine Rolle. Selbst dann nicht, wenn es sich um die Holecards handelt. Bilden z. B. die Gemeinschaftskarten einen Royal Flush, dann ist dies das Blatt des Spielers, denn mit seinen eigenen Karten kann er keine bessere Hand bilden (Royal Flush ist die beste Kombination, die beim Texas Hold’em möglich ist).

Ganz im Gegensatz zu anderen beliebten Kartenspielen, wie etwa Skat, haben die verschiedenen Farben (Pik, Herz, Karo, Kreuz) beim Pokern keinen Wert, d. h. es spielt am Ende keine Rolle, ob jemand z. B. ein As in Kreuz oder in Karo hat, sofern er damit nicht einen Flush (siehe unten) bilden kann. Haben also die am Showdown noch beteiligten Spieler genau dieselbe Hand, nur in unterschiedlichen Farben, wird der Pot geteilt (vgl „Splitpot” weiter unten).

 

Übersicht der Hände

Die Wertigkeit der Pokerhände hängt entscheidend von der Häufigkeit bzw. Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens ab, d. h. je seltener eine Kartenkombination auftritt, desto höher ist ihr Wert.

 

Beim Pokern sind folgende Kombinationen möglich (die Highcard hat den geringsten Wert, der Royal Flush den höchsten):

 

1.   höchste Karte (Highcard)

2.   ein Paar (One Pair)

3.   zwei Paare (Two Pair)

4.   Drilling bzw. drei gleiche Karten (Set oder Three of a Kind)

5.   Straße (Straight)

6.   Flush

7.   Full House

8.   Vierling (Quads oder Four of a Kind)

9.   Straight Flush

10. Royal Flush

 

Insgesamt gibt es also zehn verschiedene Pokerhände, die im Folgenden genauer erläutert werden.

Die Hände im Detail

 

 

High card:

Hohe Karte – Ein Blatt, das keines der oben angeführten Blätter formieren kann. In einem solchen Fall gewinnt derjenige Spieler, der die höchste Einzelkarte hat. Wenn zwei oder mehr Spieler eine gleichwertige hohe Einzelkarte haben, dann gewinnt die zweithöchste Karte usw. Dabei gilt das As als höchste und die 2 als niedrigste Karte.

One pair:

Ein Paar – Ein Blatt, das zwei gleichrangige Karten enthält, wie z.B. zwei Asse oder zwei Damen. Wenn zwei oder mehr Spieler ein Paar haben, dann gewinnt das höhere Paar den Pot. Wenn zwei Spieler ein gleichwertiges hohes Paar haben, dann bestimmt die höchste dritte Karte den Gewinner.

Two pair:

Zwei Paare – Ein Blatt, das zwei Paare enthält, wie z.B. zwei Zehnen und zwei Sechsen. Wenn zwei Spieler zwei Paare haben, dann gewinnt derjenige, der das höchste Einzelpaar hat. Wenn zwei Spieler ein gleichwertiges höchstes Einzelpaar haben, bestimmt das zweite Einzelpaar den Gewinner. Ist auch dieses bei beiden identisch, entscheidet die höchste fünfte Karte, der “Kicker”.

Three of a kind:

Drilling – Drei Karten desselben Rangs, z.B. drei Buben oder drei Zweien. Wenn zwei Spieler einen Drilling (oder “Trips” bzw. “Set”, wie man im Pokerjargon sagt) haben, dann gewinnt der höhere Drilling. Sollten zwei Spieler einen gleichwertigen Drilling haben, dann gewinnt derjenige Spieler mit der höchsten vierten Karte. Ist auch diese bei beiden gleichwertig, bestimmt die höchste fünfte Karte den Gewinner.

Straight:

Straße – Fünf Karten in numerischer Reihenfolge bilden den Straight (die “Straße”), wie z.B. 8-9-10-Bube-Dame. Wenn zwei oder mehr Spieler einen Straight haben, dann gewinnt derjenige mit der höchsten Karte. Wenn zwei Spieler einen identischen Straight haben, wird der Pot geteilt. Bei der Bestimmung der höchsten “Straße” spielen die Farben übrigens keine Rolle. Das As hat in einem Straight eine Sonderfunktion, da es sowohl als höchste als auch als niedrigste Karte dienen kann – As-König-Dame-Bube-10 oder eben 5- 4-3-2-As. Bitte beachten Sie, dass z.B. die Kartenfolge Dame-König-As-2-3 kein Straight ist.

Flush:

Ein Flush besteht aus fünf Karten derselben Farbe – entweder Kreuz (“Clubs”), Pik (“Spades”), Herz (“Hearts”) oder Karo (“Diamonds”). Wenn zwei oder mehr Spieler einen Flush derselben Farbe haben, dann gewinnt der Spieler, dessen Flush die höchste Karte aufweist. Ist die höchste Karte eine der Gemeinschaftskarten, dann entscheidet die zweihöchste Karte usw. bis entschieden ist, wer den höchsten Flush hat.

Full House:

Ein Drilling plus ein Paar bilden das Full House – z.B. drei Könige und zwei Zehnen oder drei Vieren und zwei Asse. Wenn zwei Spieler ein Full House haben, dann gewinnt derjenige, der den höheren Drilling hält. Von den beiden oben genannten Beispielen würde also das Blatt mit den drei Königen gewinnen.

Four of a Kind:

Vierling – Ein Blatt mit vier Karten desselben Rangs, z.B vier Asse oder vier Neunen. Wenn zwei Spieler je einen Vierling (oder “Quads”, wie man im Pokerjargon sagt) haben, dann gewinnt derjenige, dessen Karten den höheren Rang aufweisen. Liegt ein Vierling als Gemeinschaftskarten auf dem Tisch und ist höchstes Blatt, dann gewinnt derjenige Spieler, der die höchste fünfte Karte als “Kicker” (Beikarte) beisteuert.

Straight Flush:

Ein Straight Flush besteht ebenfalls aus fünf aufeinander folgenden Karten derselben Farbe, allerdings nicht bis zum As – z.B. 5-6-7-8-9. Wenn zwei Spieler einen Straight Flush haben, dann gewinnt derjenige, dessen Blatt mit der höchsten Karte beginnt. Wenn beide Blätter absolut gleichwertig sind, wird der Pot geteilt.

Royal Flush:

Das höchstmögliche Blatt beim Poker. Es besteht aus As (Ace), König (King), Dame (Queen), Bube (Jack) und Zehn, die alle von derselben Farbe sind. Wenn zwei Spieler gleichzeitig einen Royal Flush haben (was nur im Seven Card Stud möglich ist), teilen sie den Pot.